Ayurvedische Energy-Drinks können den Stoffwechsel optimal beeinflussen und Kraft, Vitalität und Leichtigkeit geben.

Jeder Safthersteller träumt davon, ein neues und gesundes Red Bull zu kreieren,

sagt Geschäftsführer Stefan Voelkel zu mir, als wir zusammen die Ayurveda-Säfte für seine bekannte Bio-Saftmarke entwickelten. Doch nicht nur Red Bull verspricht den Kick aus der Flasche.

Alle sich auf dem Markt befindlichen Energy-Drinks kurbeln mit einer koffeinhaltigen Rezeptur das Energiesystem an und versprechen gute Laune und Leistungssteigerung. Doch ob nun Bio oder nicht, aus ayurvedischer Sicht sind diese Energy-Drinks mit Vorsicht zu genießen, da sie leicht zu Vata-Störungen – wie Nervosität oder Schlaflosigkeit – führen können. Sehr viel besser ist es, echte „Rasayanas aus dem Glas“, also Getränke, die das Energiesystem, Ausdauer und Immunkraft durch ihre stoffwechselaufbauende Qualität tatsächlich stärken, einzunehmen.

Von diesem Konzept ist auch Voelkel überzeugt, der seit zwei Jahren drei Ayurveda-Säfte im Biomarkt etabliert hat. Die Säfte auf Granatapfel-, Trauben- und Mango-Basis enthalten ausgewogene Gewürz- und Kräutermischungen, die entsprechend des ayurvedischen Rasayana-Konzepts mehr Lebensenergie, Leistungssteigerung und Konzentrationskraft versprechen.

Ayurvedische Energie tanken

Der ayurvedische Energy-Klassiker, der schon von Charaka empfohlen wurde, ist eine heiße Milch mit einem Teelöffel des Fruchtmus Chyavanprash. Diese Powerrezeptur basiert auf der mit Gewürzen und Kräutern eingekochten Amlafrucht, die im Ayurveda den liebevollen Namen „Mutter der Medizin“ trägt und die bei fast allen Problemen helfen soll – vom Schnupfen, Haarausfall, Sod- und Magenbrennen, Konzentrationsschwäche bis zum unerfüllten Kinderwunsch.

Wer die regenerative Wirkung der Amla mit einem veganen Lebensstil vereinen möchte, dem ist anzuraten, am Vormittag einen frischen Fruchtsaft mit getrockneten Amalaki-Pulver einzunehmen: Am wirkungsvollsten entfalten sich nun die körperlich und mental erneuernden Kräfte in Kombination mit den Rasayana-Früchten Mango, Granatapfel oder Traube.

Auch die heute so populären Smoothies sind aus ayurvedischer Sicht empfehlenswert, wenn die ayurvedischen Prinzipien darin berücksichtigt werden: Die gemixten Frischsaft- und Gemüsekonzentrate sollten nur zur stoffwechselstarken Mittagszeit eingenommen und mit anregenden Gewürzen – wie Ingwer, Zimt oder Pfeffer sowie etwas heißem Wasser – verdauungsfreundlicher gemacht werden. Wer zudem noch eine doshagerechte Zutatenauswahl vornimmt, der kann mit einem Ayurveda Smoothie optimalen Einfluss auf den Stoffwechsel nehmen. Durch süße Gemüse und Früchte mit kühlender Qualität – wie Fenchel, Gurke, Apfel und Traube –, gemischt mit Kokosmilch, baut der Körper Energie, Kraft und Substanz auf. Um neue Leichtigkeit und Vitalität zu gewinnen, eignen sich Smoothies aus bitteren Blattgemüse, Karotten, Rote Beete, Rettich, frische Gartenkräuter und scharfe Gewürze.

Die Zugabe von klassischen Rasayana-Nahrungsergänzungen wie Ashwagandha, Shatavari, Guduchi oder Brahmi verleihen dem Smoothie eine noch intensivere Wirkung und Nachhaltigkeit. Ganz wichtig für den psychischen Effekt ist es jedoch, dass ausschließlich frische Früchte und Gemüse im Mixer landen.
Die stärkste Regenerations- und Heilkraft sagt Ayurveda ausgekochten Brühen (Manda) aus Reis und Mungobohnen zu. Diese werden nicht nur im Rahmen von Fasten– und Heilkuren verabreicht, sondern helfen auch den Durchhänger am Nachmittag oder den Heißhunger am Abend auf gesunde Weise auszugleichen. Auch hier ist die Zugabe von Gewürzen und Kräutern eine beliebte Methode, aus einer einfachen Reisbrühe ein spezifisch wirkendes Therapeutikum für die körperliche und mentale Gesundheit zu machen.

Heißes Wasser für jeden Dosha-Typ

  • Vata: 1 Liter Wasser auf ca. 800ml einkochen lassen und über den Tag verteilt trinken.
  • Pitta: 1 Liter Wasser auf 650ml einkochen lassen und über den Tag verteilt trinken.
  • Kapha: 1 Liter Wasser auf 500ml einkochen lassen und über den Tag verteilt trinken.

Ayurvedische Brühen mit Heilkräutern

2 EL Reis oder Mungobohnen (speziell zur Kapha- und Gewichtsreduktion) in einem heißen Topf trocken anrösten. Nach 1 – 2 Minuten mit 1,5 Liter heißem Wasser aufgießen und so lange köcheln lassen, bis die Brühe auf 750 ml eingekocht ist. 1 MS Salz sowie ggf. Kräuter und Gewürze (je ¼ – ½ TL) nach Bedarf zufügen.

  • Kreuzkümmel und Hing – gegen Blähungen und Verdauungsschwäche
  • Pippali – zur Stoffwechsel- und Immunstärkung, gegen Erkältung und Allergien
  • Ashwagandha – für mehr Körper- und Willenskraft, schlaffördernd, aphrodisierend
  • Shatavari – aufbauend und regenerativ speziell für Frauen, gegen Übersäuerung und Magenreizungen
  • Guduchi und Kurkuma – Ausgleichend für die Psyche und den Stoffwechel, Ama-ausleitend, blutreinigend, gegen Hautbeschwerden

Heft 41 – Die Hausapotheke

Das Ayurveda Journal beschäftigt sich als Titelthema in Heft 41 mit ayurvedischen Kräutern und Gewürzen für die Hausapotheke.