Aus einer ayurvedisch-westlich naturheilkundlichen Praxis

Nahrungsmittelallergien sind aus der Sicht des Ayurveda zunächst einmal ein Ama-Problem. Ama ist eine schwere, klebrige Substanz, die sich in den Kanälchen des Körpers niedersetzt und nichts mehr vor und nichts zurücklässt. Verstärkte körperliche Ausscheidung in Form von Schweiß, Schnupfen, Durchfall, Regelblutung, Gallefluss, … eliminiert Ama. Dr. Hans Heinrich Reckeweg sprach in den 50er Jahren von Homotoxinen. Ist dies mit Entzündungsreaktionen verbunden, sieht Reckeweg dies als eine außerhalb des Magen-Darm-Traktes stattfindende Verdauung an. Für ihn sind Bakterien Lieferanten eines Enzyms, um Ama aus den Geweben zu lösen. Diese Aktivität der Bakterien macht in der Regel eine saure Reaktion im Gewebe. Antibiotika wandeln diese gewaltsam in eine alkalische um, was unmittelbar die Ama-Abbaureaktion stoppt. Dadurch werden neue Eiweiße (wilde Peptide) aufgebaut, in die sowohl das gelöste Ama als auch die Bakterien-Toxine mit eingebaut werden. Die körpereigene Intelligenz bemerkt dies unmittelbar und baut gegen diese neuen Eiweiße Antikörper auf. Diese richten sich jedoch auch gegen gesundes Gewebe, da dieses ähnlich wie die wilden Peptide aufgebaut ist.

Die erprobte Therapie dagegen ist die Eigenblut- bzw. Eigenurin-Therapie, die auch im Ayurveda bekannt ist: Im Blut und Urin sind die Auto-Antikörper und Allergene vorhanden, die , wenn sie wieder zugeführt werden, vom Körper als ungünstig erkannt werden. Daher baut er gegen diese Allergene wiederum Antikörper auf.

Das zweite durch Antibiotika verursachte Problem ist die Schädigung der Darmschleimhaut. Das Verdauungsfeuer „Agni“ wird gestört. Es werden Nahrungsmittel nicht mehr in Ojas verwandelt, sondern in Ama. Dieses wird nun im Bindegewebe zwischengelagert. Antibiotika schädigen auch die Atmungs-Enzyme in der menschlichen Zelle. Die Zellen, die dann auf der Strecke bleiben, produzieren durch fehlerhaften Stoffwechsel wiederum Ama, unabhängig davon, ob man sich gesund ernährt oder nicht. Reichen nun die Bakterien zur Einleitung entzündlicher Prozesse nicht mehr aus, lernt der Organismus Entzündungsreaktionen auch ohne sie zu produzieren und konditioniert sich auf Blütenpollen, Hausstaubmilben, Duftstoffe oder auch darauf, bei bestimmten Nahrungsmitteln mit den Entzündungszeichen zu reagieren. Das nennen wir Allergie, weil wir dies für eine übertriebene Reaktion halten.

Die Strategie des Ayurveda besteht darin, das Agni (die Verbrennung), an richtiger Stelle zu fördern. Hilfreich dabei sind die Gewürze der ayurvedischen Küche, speziell Gelbwurz, Ingwer und Kreuzkümmel. Auch Honig kann hier dienlich sein. Weit effektiver sind jedoch die klassischen Panchakarma-Kuren im Sinne der 5 Wege-Reinigung.

Auch die Maßnahmen von Dr. Hans Heinrich Reckeweg sind durchaus zu empfehlen. Begleitet man diese Therapien mit guten ayurvedischen Präparaten, die die Intelligenz des Organismus (Ojas) steigern und den Verdauungsprozess vom Bindegewebe wieder in den Magen-Darm-Trakt verlagern, so habe ich persönlich schon viele Allergiker nach wenigen Kuren vollkommen rückfallsfrei in die Normalität entlassen können.


Heft 05 – Das Frühjahr

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