Der ganzheitliche Ansatz des Ayurveda

Unser Immunsystem trägt eine große Verantwortung. Da wir in einer belebten Umwelt ständig unterschiedlichsten Außeneinflüssen ausgesetzt sind, ist eine gute Immunabwehr überlebenswichtig. Sie spielt eine ausschlaggebende Rolle bei der Erhaltung unseres Wohlbefindens und entscheidet maßgeblich über unsere Lebensdauer und den Alterungsprozess. Das Immunsystem wacht über unsere Gesundheit, unterscheidet harmlose von gefährlichen Reizen, schützt uns vor dem Eindringen von Mikroorganismen bzw. Erregern, entscheidet über Toleranz oder Angriff und erkennt Tumorzellen und zerstört diese. Obwohl die immunologische Forschung in Deutschland mit über 150 Forschungsabteilungen eine lange Tradition hat und bereits fünf Nobelpreisträger zum Thema Immunologie hervorgebracht hat, sind bis heute viele Fragen rund um die Ursachen von Immunstörungen und ihre bestmögliche Behandlung unbeantwortet.

Ganz anders im Ayurveda

Hier wurden bereits vor über 2.000 Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Steigerung der Immunkraft detailliert beschrieben. Das Kernziel des Ayurveda ist Ayus, also Langlebigkeit, bei bestmöglicher körperlicher und geistiger Gesundheit. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen wir Kraft (Bala) und eine gesunde Essenz (Ojas = feinstes Produkt eines perfekten Stoffwechsels), um Krankheiten zu widerstehen oder zu überwinden. Beide, Bala und Ojas, sind einerseits konstitutionell angeboren und andererseits individuell erworben und somit beeinflussbar. Hier setzen die ayurvedischen Präventions- und Heilkonzepte an. Bala und Ojas werden durch eine gesunde Lebensweise geschützt und durch regenerative Therapien des Ayurveda wiederhergestellt oder gezielt gesteigert.

Um das Immunsystem ayurvedisch zu verstehen, müssen wir ganzheitlich denken. Sein Zustand spiegelt die Balance von Körper, Sinnen und Geist, die sich gegenseitig beeinflussen. Ayurvedische Immunologie arbeitet daher immer multimodal unter Einsatz aller Therapieverfahren.

Das Immunsystem aus westlicher Sicht

In der westlichen Immunologie wird zwischen einem angeboren-unspezifischen und einem erworben- spezifischen Immunsystem unterschieden. Beide arbeiten eng miteinander verzahnt:

Das angeborene Immunsystem

Das angeborene Immunsystem wird auch als Resistenzsystem bezeichnet und stellt die erste Verteidigungslinie gegen die meisten potenziellen Krankheitserreger dar. Dazu gehören auch eine geschlossene Haut und intakte Schleimhäute. Gelangen trotzdem Krankheitserreger in den Körper, sorgen verschiedene Abwehrzellen dafür, dass die Eindringlinge unschädlich gemacht werden.

Das erworbene Immunsystem

Das erworbene Immunsystem ist durch zwei wichtige Merkmale gekennzeichnet: Spezifität und Gedächtnis. Mit Spezifität ist die Anpassungsfähigkeit des Immunsystems gemeint. Die körpereigene Abwehr ist in der Lage, spezielle Strukturen der Eindringlinge zu erkennen, richtet sich gegen diese Antigene und bildet passende Antikörper, die die Angreifer unschädlich machen. Gedächtnis bedeutet, dass sich das Immunsystem einmal eingedrungene Erreger merkt und die eigens dafür gebildeten Antikörper schneller aktivieren kann, sollte es zu einer erneuten Infektion mit dem gleichen Mikroorganismus kommen. Ein intelligentes System, das sich ständig weiterentwickelt und bei bereits bekannten Angreifern gezielter und schneller reagieren kann als die angeborene Abwehr.

Im übertragenen Sinne stärken ayurvedische Maßnahmen die Funktionen des angeborenen Immunsystems und fördern die Qualitäten des erworbenen Immunsystems.

Gesunder Darm = Gesundes Immunsystem

Besonders spannend ist das zunehmende Wissen um unser darmassoziiertes Immunsystem (GALT – gut-associated lymphoid tissue). Es ist das quantitativ größte Immunorgan unseres Körpers und beherbergt 70–80 % aller Antikörper produzierenden Zellen. Das GALT schützt unsere Darmschleimhaut vor dem Eindringen schädlicher Mikroorganismen und verhindert zugleich Überreaktionen auf harmlose körperfremde Substanzen, die über die Nahrungsaufnahme mit der Darmwand in Kontakt kommen. Eine wichtige Funktion hinsichtlich der Vermeidung von Allergien.

Eine gesunde Darmbarriere besteht aus der intakten Schleimhaut, der Bakterienflora und verschiedenen Antikörpern. Sie steht in regem Austausch mit dem Immunsystem und ist nebst Verdauung und Nährstoffverwertung auch für die Abwehrleistung zuständig. Schädigen wir unsere Darmflora durch ballaststoffarme Ernährung, zu viel Alkohol, Medikamente, Darminfektionen oder chronischen Stress, nimmt die Schutzfunktion unserer Darmbarriere ab. Der Darm wird durchlässig, Entzündungen und unerwünschte Immunreaktionen können entstehen.

Das Immunsystem aus ayurvedischer Sicht

Bala bedeutet Kraft oder Stärke und steht im Ayurveda stellvertretend für unsere Immunkraft. Bala wird definiert als die Kapazität von Geweben zu wachsen sowie Stress und Krankheiten zu widerstehen.

Ojas ist die feinste Essenz eines perfekten Stoffwechsels. Wenn unsere Körpergewebe qualitativ und quantitativ hochwertig gebildet wurden, entsteht Ojas. Ojas ist der materielle Ausdruck von Bala. Konstitutionell stehen Bala und Ojas mit gesundem Kapha in Verbindung. Deshalb weisen Kapha-dominierte Kon-stitutionen das stärkste Immunsystem auf. Steigt das Kapha hingegen im Rahmen einer Überernährung pathologisch an, können Atemwegsinfekte entstehen und die Immunkraft sinkt.

Pitta-dominierte Konstitutionen weisen ein mittelstarkes Immunsystem auf und neigen zu Infektionen oder Allergien der Haut sowie entzündlichen Prozessen.

Vata-Konstitutionen müssen achtsam mit ihren Kräften umgehen, da sie zur Immunschwäche neigen. Nahrhafte Kost, regelmäßiger und ausreichender Schlaf sowie Psychohygiene zur Verbesserung der Stressbewältigung sind für sie von großer Bedeutung.

Die vier wichtigsten immunologisch bedingten Störungen aus westlicher Sicht sind

InfektanfälligkeitDas Immunsystem ist zu schwach.
AllergienDas Immunsystem reagiert überschießend auf einen harmlosen Reiz.
AutoimmunerkrankungenDas Immunsystem bekämpft körpereigene Strukturen und Funktionen.
Onkologische ErkrankungenDas Immunsystem verhindert nicht, dass sich Krebszellen ungehindert vermehren.

Im klassischen Ayurveda finden wir eine ähnliche Einteilung

OjakshayaVergleichbar mit Immunschwäche. Therapeutisch wird über regenerative Verfahren die Immunkraft gestärkt.
OjavyapatVergleichbar mit Immunfehlern und Allergien. Therapeutisch steht die Korrektur der überschießenden Immunantwort im Mittelpunkt.
OjavisramsaVergleichbar mit Autoimmunerkrankungen. Therapeutisch wird über den Weg der systemischen Reinigung und nachhaltigen Regeneration Ojas neu aufgebaut.

Ayurvedische Therapien zur Stärkung der Immunkraft

Die ayurvedischen Körpertherapieverfahren werden in zwei Gruppen eingeteilt: Zum einen gibt es die lindernden Maßnahmen, hierzu gehören Ernährungsoptimierung, Lebensstiländerung und Einnahme von Nahrungsergänzungen, sowie zum anderen reinigende Maßnahmen, die in äußere und innere Reinigungen unterteilt werden.

Das Ouintett für ein kraftvolles Immunsystem

Insgesamt ergeben sich daraus maßgeblich fünf Bereiche, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen sollten. Wenn wir hier gesunde Maßnahmen integrieren und für Achtsamkeit sorgen, profitiert davon unsere Immunität.

Ernährung

Frische, achtsam zubereitete und gut verdauliche Nahrung baut die Körpergewebe auf, fördert Bala (Kraft) und führt zur Bildung von immunstärkendem Ojas (Essenz eines gesunden Stoffwechsels). Als Grundnahrungsmittel werden im Ayurveda Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchte empfohlen. Ergänzend kommen Früchte, Nüsse, Milchprodukte, Süßmittel (Sharkara und Honig), Öle, Fette und Gewürze zum Einsatz. Fisch und Fleisch werden nur bedarfsgemäß und in Maßen integriert.

Verzehren Sie zwei bis drei Hauptmahlzeiten täglich mit einem Abstand von vier bis acht Stunden. Meiden Sie konsequent Zwischenmahlzeiten, um die vorherige Mahlzeit bestmöglich verdauen zu können. Ayurvedische Mahlzeiten sind vorwiegend warm und frisch gekocht. Rohkost in Form von Salaten oder Früchten wird als Beilage serviert und sollte idealerweise hauptsächlich in den Mittagsstunden verzehrt werden.

Wenn Sie sich für ein Drei-Mahlzeiten-System mit vier bis sechs Stunden Abstand entscheiden – zum Beispiel 8.00 – 13.00 – 18.00 Uhr, empfehle ich, zweimal wöchentlich das Abendessen ausfallen zu lassen. Dieses intermittierende Fasten, in dem Sie 18 Stunden lang von 14 Uhr bis um 8 Uhr am nächsten Morgen keinerlei Kalorien zu sich nehmen, schützt vor alteungsbedingten Störungen des Immunsystems. Trinken Sie etwa zwei Liter täglich, wovon mindestens die Hälfte aus reinem, mineralarmem Wasser bestehen sollte. Im Winter sollten die Getränke vorrangig warm genossen werden, im Sommer gerne auch raumtemperiert.

Lebensstil

Wichtige Elemente der Lebensstiländerung zur Immunstärkung sind:

  • die Förderung einer gesunden Schlafarchitektur
  • das Erlernen bewusster Atemtechniken
  • die tägliche Bewegung zum Ausgleich unseres überwiegend sitzenden Lebensstils
  • der gesunde Umgang mit analogen und digitalen Sinnesreizen
  • die Entwicklung eines zuträglichen Rhythmus ohne Zeitdruck und Überforderung

Je nach Konstitution empfehle ich sechs bis acht Stunden Schlaf täglich bei bestmöglichen äußeren Bedingungen. Weniger als sechs Stunden Schlaf erhöhen das Vata-Dosha, mehr als acht erhöhen das Kapha-Dosha. In beiden Fällen kann die Schwächung der Immunität eine mögliche Folge sein.

Bewusstes, tiefes Atmen durch die Nase reduziert die Infektanfälligkeit der oberen Luftwege und verringert unsere Stressanfälligkeit, die wiederum das Immunsystem schwächen kann. Gute Techniken können Sie in Yogakursen oder Ayurveda-Praxen erlernen.

Teilen Sie Ihr Bewegungsprogramm in drei Gruppen ein: Ausdauer, Kraft und Flexibilität. Üben Sie je zweimal wöchentlich Ausdauer (Laufen, Radfahren, Rudern, Crosstrainer) und Kraft (freies Training oder geführt an Geräten). Dazu täglich Flexibilität und Koordination durch Yoga oder Pilates. Als Faustregel gilt: besser täglich 30 bis 60 Minuten als am Wochenende zwei bis drei Stunden. Probieren Sie aus, wie Sie den Sport am besten in Ihren Alltag integrieren können.

Definieren Sie tägliche reizarme Zeiten, in denen alle Empfangsgeräte ausgeschaltet bleiben und Sie Ihre Aufmerksamkeit nach innen richten. Rhythmisieren Sie Ihren Tag und teilen Sie die 16 bis 18 Wachstunden realistisch ein, um einerseits allen beruflichen und privaten Verpflichtungen gerecht zu werden und zugleich Stunden für Ihre persönliche Gesundheitsroutine, Ruhe und Muße sowie wertvolle soziale Kontakte zu haben. Planen Sie eine tägliche Morgenroutine zur Infektprophylaxe ein. Hierzu zählen das Trinken von von einem viertel bis halbem Liter heißen Wassers, die Entfernung von Zungenbelägen mit einem Zungenschaber, die Öl-Mundspülung und die Applikation von zwei bis drei Tropfen ayurvedischem Nasenöl in jedes Nasenloch. Bei Bedarf und Anfälligkeit können Sie zudem eine Dampfinhalation mit atemwegsklärenden Pflanzen wie Ajwain vornehmen.

Nahrungsergänzungen

Der Ayurveda kennt eine Vielzahl an immunmodulierenden Pflanzen, die sowohl überreizte Reaktionen dämpfen als auch die Abwehrkräfte steigern können. Hierzu zählen der Lange Pfeffer Pippali (Piper longum), Guduchi (Tinospora cordifolia), Ashwagandha (Withania somnifera), Amalaki (Emblica officinalis) und Tulsi (Ocimum sanctum). Die Auswahl erfolgt individuell anhand Ihrer Konstitution und gegenwärtigen Immunlage.

Das berühmte Amlamus Chyavanprash ist ein wahrer Tausendsassa für unser Immunsystem und mit wenigen Ausnahmen (u. a. Diabetes mellitus) für alle Menschen geeignet. Verzehren Sie täglich einen gehäuften Teelöffel mit aufgekochter Kuhmilch, Kräutertee oder einem Porridge zum Frühstück.

Guduchi steigert die Abwehrleistung. Sollten Sie infektanfällig sein, kommen Sie damit besser durch den Winter. Die berühmte Gewürzmischung Trikatu (schwarzer und Langer Pfeffer, Ingwer) steigert die Verdauungskraft, entschleimt und beugt Atemwegsinfekten vor. Schon ein halber Teelöffel täglich mit Thymianhonig wirkt wahre Wunder. Bei allergischen Beschwerden kommen Antiallergika aus dem ayurvedischen Formenkreis zum Einsatz. Diese sind meist blutreinigende Pflanzen wie Kurkuma, Neem (Azadirachta indica) oder Sariva (Hemidesmus indicus).

Äussere Reinigung und Pflege

Die Expositionsprophylaxe (Vorbeugemaßnahmen) dient der Vermeidung des Erregerkontakts und des Eindringens von Erregern. Die klassischen Eintrittspforten sind Haut, Atemwege und Magen-Darm-Trakt. Haut- und Schleimhäute sollten immer gut durchblutet und durchfeuchtet sein, um eine ausreichende Abwehrkraft sicherzustellen. Hierfür kommen im Ayurveda Ölungen zum Einsatz. Auch die Anwendung von trockener und feuchter Wärme (Svedana) wirkt, wenn sie richtig eingesetzt wird, immunstärkend.

Innere Reinigung

Belastende Rückstände aus unzureichender Ver-dauung und Verstoffwechselung können sich im Körper ansammeln und das Immunsystem belasten. Aus diesem Grund empfiehlt der Ayurveda saisonale Reinigungsmaßnahmen, um Stoffwechselschlacken zu beseitigen. Im Frühling werden Kapha reduzierende Maßnahmen wie die Intranasalreinigung und das starke Abführen über den Darm empfohlen. Im Spätsommer und Frühherbst wird über wiederholtes Abführen und Aderlässe überschüssiges Pitta eliminiert. Im Spätherbst und Winter können Darmeinläufe auf Öl- und Kräuterbasis überschüssiges Vata besänftigen.
Ausleitungsverfahren können in milder Form auch ambulant durchgeführt werden, intensive Reinigungen sollten immer stationär in ayurvedischen Kureinrichtungen erfolgen.

Die Rolle unseres Geistes

Die Verbindung von Psyche, Nerven- und Immunsystem wird seit einigen Jahren in der Psychoneuroimmunologie erforscht. Chronischer, unkontrollierbarer Stress führt zur vermehrten Bildung des Stresshormons Cortisol, das unser Immunsystem schwächt, Ängste und Depressionen fördert, die Verdauung beeinträchtigt, Blutdruck und Blutzucker steigert und dadurch erneut die Abwehrkräfte angreift. Ein Teufelskreis entsteht. Aus ayurvedischer Sicht steht unser Geist über die von ihm kontrollierten Sinnes- und Handlungsorgane mit dem Körper in ständiger Verbindung.

Seine Aufgaben sind vielfältig, die wichtigsten drei sind

  • das Unterscheidungsvermögen, um Zuträgliches von Unzuträglichem zu unterscheiden
  • die Entschlossenheit, engagiert zu handeln oder sich zurückzuhalten
  • das Erinnerungsvermögen, um auf Basis vergangener Erfahrungen klügere Entscheidungen treffen zu können

Die Parallelen zu unserem Immunsystem sind deutlich

  • Das Erkennen von körpereigenen und -fremden Strukturen sowie harmlosen und gefährlichen Reizen entspricht dem Unterscheidungsvermögen.
  • Die Einleitung einer Immunabwehrreaktion und die Toleranz harmloser Reize entspricht der Entschlossenheit.
  • Die Erinnerung an bereits durchlaufene Kontakte und Infektionen mit der möglichen Direktantwort über Antikörper entspricht dem Erinnerungsvermögen.

Die Stärkung dieser drei Funktionen unseres Geistes hat also psychoimmunologische Auswirkungen und unterstützt ein gesund und fehlerarm arbeitendes Immunsystem. Deshalb empfiehlt der Ayurveda auch eine regelmäßige geistige Hygiene in Form von Meditation und der Förderung von innerer Ruhe und Gelassenheit. Ayurvedisch gesprochen soll Sattva, die geistigen Eigenschaften von Intelligenz, Reinheit, Klarheit und Harmonie, aufgebaut werden. Psychosomatisch gesehen unterstützen Sattva stärkende Maßnahmen die positiven Funktionen des Immunsystems.

Wir können also unser Immunsystem körperlich und geistig sowie innerlich und äußerlich tagtäglich schützen und unterstützen. Eine bewusste und achtsame Lebensführung steigert unsere Widerstandsfähigkeit. Mentales Training und körperorientierte Präventionsmaßnahmen halten uns gesund und sorgen für ein langes, gesundes Leben zur bestmöglichen Entwicklung auf allen Ebenen.


Heft 64 – Immunität

Das Ayurveda Journal beschäftigt sich in dieser Ausgabe als Titelthema mit dem Schwerpunkt Immunität.