Nicht nur der Name sorgt für gute Laune. Kichererbsen sind unglaublich lecker, nährstoffreich und vielseitig verwendbar. Im Orient sind die eiweißreichen Samen bereits seit Tausenden von Jahren ein Hauptnahrungsmittel und auch in der ayurvedischen Ernährung spielen sie eine wichtige Rolle. Doch warum ist das so und wie unterscheiden sich die ayurvedische und ernährungswissenschaftliche Sichtweise auf das beliebte Superfood?

Ernährungswissenschaftliche Perspektive auf Kichererbsen

Kichererbsen sind eine gute Proteinquelle, sie sind arm an Fett und außerdem ballaststoffreich. Die Samen haben einen hohen Anteil an B Vitaminen (v.a. B1 und B6), die für das Nervensystem und den Aufbau körpereigener Proteine wichtig sind. Sie sind außerdem reich an den Mineralstoffen Eisen und Zink, die ein gesundes Immunsystem unterstützen, sowie an Magnesium, das wichtig für Knochen- und Muskelfunktion ist. In Kombination mit Reis oder anderem Getreide versorgen sie den Organismus mit allen notwendigen Aminosäuren.

Ayurvedische Perspektive auf Kichererbsen

Kichererbsen gelten im Ayurveda als extrem nährend und versorgen uns mit aufbauender Lebenskraft. Sie werden mit den Eigenschaften trocken, leicht und kalt beschrieben. Ihr Geschmack ist süß und zusammenziehend. Dementsprechend wirken sie auf Kapha und Pitta besänftigend und wie alle Hülsenfrüchte vermehren sie das Vata Dosha. Bei Menschen mit einer sensiblen Verdauung können sie Blähungen oder Verdauungsstörungen verursachen. Diese unangenehmen Nebenwirkungen lassen sich jedoch durch einfache Ayurveda Küchen-Tricks abschwächen – der zeitliche Mehraufwand lohnt sich allemal. Für Pitta und Kapha Typen sind die trockenen und herben Eigenschaften der Kichererbsen allerdings ideal. Kaphas dürfen gerne mit etwas Chili-Schärfe nachwürzen, um ihren Stoffwechsel ein wenig zu unterstützen.

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Kichererbsen werden sowohl als ganze Bohne, aber auch halbiert und geschält als Channa Dal verwendet. Man kann sie bereits gekocht, als getrocknete Samen oder zu Mehl verarbeitet kaufen. In der Küche lassen sich die nährstoffreichen Sattmacher nach Lust und Laune variieren, als kräftigender Eintopf, nahrhafte Suppe oder Brotaufstriche. Nicht selten werden sie auch für Süßspeisen eingesetzt, am bekanntesten sind wohl Laddus, die verführerischen Ayurveda-Pralinen.

Ayurveda Küchen-Tricks für ein gutes Bauchgefühl beim Konsum von Kichererbsen:

1. Kichererbsen lange einweichen

Rohe Kichererbsen immer gründlich waschen und in kaltem Wasser für 8-12 Stunden einweichen.

2. Einweichwasser der Kichererbsen wegschütten

Rohe Kichererbsen enthalten unverdauliche Giftstoffe. Das Einweichwasser entsorgen und zum Kochen frisches Wasser verwenden.

3. Lange Kochzeit der Kichererbsen

Eine lange Garzeit fördert die Bekömmlichkeit. Sie sollten für mindestens 2 bis 8 Stunden butterweich gekocht werden.

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4. Zugabe von Gewürzen zu Kichererbsen

Gewürze wie z. B. Asafoetida, Kreuzkümmel, Koriander, Fenchel, Kurkuma, Ajwain oder Ingwer fördern die Bekömmlichkeit.

5. Kombination mit Fetten

Um den trockenen Eigenschaften entgegen zu wirken hilft die Zugabe einer Extraportion Öl oder Ghee.

6. Zugabe von Säure zu Kichererbsen

Ein Schuss Zitronensaft rundet nicht nur den Geschmack ab, sondern fördert auch die Aufspaltung von Ballaststoffen.

7. Konstitutionsgerechte Zubereitung und Zeit der Einnahme von Kichererbsen

Eine dem Konstitutionstyp angepasste Zubereitung sorgt für eine optimale Aufschlüsselung der Nährstoffe. Mittags, frisch und warm können wir schwere Speisen am besten verdauen.