Gesunde Zähne und Ayurveda ganzheitlich betrachtet


Zu Filmschauspielern gehört das strahlend weiße Lächeln wie Curry zur indischen Küche. Gesunde Zähne und ein gesundes Parodontium, der „Zahnhalteapparat“, mit reinem Atem sind ein Ausdruck von Vitalität, Schönheit und Gesundheit. Wie kann man aus ayurvedischer Sicht für gesunde Zähne sorgen?

Die ayurvedische Morgenroutine beinhaltet alles dazu Notwendige und ist damit ein wichtiger Pfeiler für Gesundheit.
Gründliches Zähneputzen mit ayurvedischer Zahnpasta mit antibakterieller und gleichzeitig sensitiver Wirkung, gehört dazu, Zunge schaben mit einem Zungenschaber aus Metall, um alle bakteriellen Beläge und Essensreste sowie Ablagerungen von der Zungenwurzel zu entfernen. Weiterhin ist das morgendliche Öl ziehen mit gereiftem Sesamöl wichtig. Dabei wird das Öl für zwei bis drei Minuten durch die Zähne gezogen, um alle schädlichen Keime darin zu lösen und die Schleimhäute zu reinigen und zu entgiften. Das Ölgurgeln ist eine sehr wirkungsvolle Maßnahme als Vorbeugung und bei der Behandlung vieler Krankheiten. Mit dieser morgendlichen Routine wird das Karies- und Parodontoserisiko deutlich gesenkt.

Bei akuten Zahnfleischentzündungen wird empfohlen, zum Ölziehen etwas Kurkuma zuzugeben. Die antibakterielle und blutstillende Wirkung von Kurkuma trägt hier zu einer schnelleren Ausheilung bei. Kurkuma kann auch generell nach Zahnextraktionen angewandt werden, um Nachblutungen und spätere Beschwerden zu verhindern.

Eine gesunde Ernährung und ein gesunder Körper sind ebenso eine Voraussetzung für gesunde Zähne. Der Verzicht oder eine starke Einschränkung von stark zuckerhaltigen Nahrungsmitteln und Getränken ist notwendig, da Zucker (Kristallzucker) die Existenz-grundlage für Karies- und Parodontosebakterien ist. Wenn Appetit auf Süßigkeiten oder Desserts aufkommt, dann ist Palmherzenzucker die Lösung für die Zubereitung von Süßspeisen oder zum Süßen von Tees ohne Nebenwirkungen.

Die Empfehlungen der ayurvedischen Ernährung mit viel frischem Gemüse, Reis, Vollkorn-getreide, Obst und Kräutern trägt selbstverständlich zur Gesunderhaltung des Körpers, des Geistes und damit auch der Zähne bei. Zudem ist wichtig zu bedenken, dass zu jedem Zahn ein Organsystem gehört.

Die energetische Verbindung zwischen Zahn und Organsystem kann bei Erkrankung des Organs zu Schmerzen am Zahn und umgekehrt führen. Die ganzheitliche Zahnheilkunde setzt Zähne stets in Beziehung zum gesamten Organismus. Denn jede Veränderung in der Funktionsweise eines Organs wirkt auf die Zähne und umgekehrt. Ein Zahn, der ständig von Milliarden von Bakterien umgeben ist, bleibt solange unangreifbar wie der Gesamtorganismus im vollständigen Gleichgewicht ist. Um es mit Ayurveda auszudrücken: Solange die drei Doshas Vata, Pitta, Kapha in Balance sind und die Lebensenergie (Ojas) vollständig vorhanden ist, bleibt ein Zahn gesund.

Dr. Oskar Mastalier hat die Zusammenhänge der Lehre der ganzheitlichen Zahnmedizin beschrieben in seinem Lehrbuch „Ganzheitliche Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde“.

Ein gesunder Zahn kann so pulpitische Beschwerden machen und in diesem Fall muss nicht der Bohrer zum Einsatz kommen, sondern in leichten Fällen hilft eine Akupunktur und bei größeren Störungen kann man sehr gut mit ayurvedischen Kräutern, Ölbehandlungen und Auflagen (Lepas) therapieren, und der Zahn ist beschwerdefrei und auch in den Nachkon-trollen noch vital.

Zusammenhänge

Blickwinkel aus der ganzheitlichen Zahnheilkunde
Unsere oberen Eckzähne 13 + 23 und die zweiten Praemolaren im Unterkiefer stehen in energetischer Verbindung zu den Hüftgelenken, 13 + 45 zum rechten Hüftgelenk und 23 + 35 zum linken Hüftgelenk. Bei unbehandelten Beschwerden der Hüftgelenke treten nach einiger Zeit pulpitische Schmerzen an den Zähnen 13 oder 23 auf. In leichten Fällen hilft hier eine Akupunktur als Therapie und auch zur Linderung der Schmerzen. Aber mit dem ayurvedischen Wissen haben wir die Möglichkeit diese Ursache zu behandeln, indem wir das Hüftgelenk mit ayurvedischen Ölbehandlungen (Dhanvantaram Kuzhambu) und Beinwell-Lepas behandeln. So kann der Zahn vital erhalten werden und die Ursachen der Schmerzen verschwinden. Schulmedizinisch gibt es in diesem Fall nur die Wurzelbehandlung.

Ebenso sind unsere Zähne auch ein Spiegelbild der Seele. Hinter Beschwerden an den Zähnen können auch geistig-seelische Aspekte stehen. Wenn diese Problematik erkannt und aufgelöst wird, verschwinden auch die Beschwerden an den Zähnen. Zahnempfindlichkeiten können mit Stress zunahmen und in Ruhepausen wieder ganz verschwunden. Wenn die Seele nach Ruhe und Entspannung nahezu schreit, projiziert sie dieses auf die Körperebene. Ayurvedische Massagen, Yoga und Meditation zur Entspannung können dazu beitragen – ganz ohne Zahnbehandlung.

Gandusha – Entgiften durch Mundspülen mit Öl
Obwohl jedes pflanzliche Öl Toxine an sich binden kann, ist Sesamöl am besten für eine Gandusha geeignet.
Es gibt Mundöle bei Ayurveda-Anbietern, die bereits gebrauchsfertig sind, oder das Sesamöl wird gereift wie Öl für die Massagen.

Und so funktioniert es:
Man nimmt morgens nüchtern einen großen Schluck und bewegt das Öl zwei bis drei Minuten lang durch die gesamte Mundhöhle, presst es zwischen die einzelnen Zahnzwischenräume durch und gurgelt ein wenig. Anschließend spuckt man das Öl aus und spült mit lauwarmem Wasser nach. Gandusha gilt als Vorbeugung und wirkungsvoll bei der Behandlung fast jeder Krankheit – nicht nur für die Zahngesundheit.

Zahnpflege-Empfehlungen

  • Morgens ein Glas warmes Wasser trinken
  • Zungenreinigung am Morgen mit einem Schaber aus Metall
  • Gründliches Reinigen der Zähne mit ayurvedischem Zahnpulver oder Kräuterzahncreme.
  • Tägliche Ölspülung (Gandusha) am Morgen
  • Ernähren Sie sich nach Möglichkeit ayurvedisch

Heft 42 – Leben ohne Tierprodukte

Das Ayurveda Journal beschäftigt sich in dieser Ausgabe als Titelthema mit dem Verzicht auf tierische Produkte in der Ernährung.