Um gesund zu sein, benötigt jeder Mensch einen gewissen physiologischen Fettanteil im Körper. Wie hoch dieser idealerweise sein sollte, hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Geschlecht (Frauen haben zirka 15 Prozent mehr als Männer), der Konstitution und auch dem Alter ab. Überschüssiges Körperfett ist eine Belastung für den Organismus und nicht selten auch für die Psyche.
Daneben belegen neue wissenschaftliche Studien, dass ein so genanntes Übergewicht von 10 bis 15 Prozent laut Body-Mass-Index bei Menschen über 60 Jahren eher gesundheitsfördernd und erhaltend wirken. Manche Schlankheitsphantasien sind auf Schönheitsideale zurückzuführen, die der Gesundheit eher abträglich sind.
Soll nun das tatsächlich überschüssige Körperfett abgebaut werden, kann der ayurvedische Weg sehr hilfreich sein. Ayurveda wurzelt in den Abläufen der Natur. Das heißt, auf die natürlichen Vorgänge im menschlichen Organismus einzuwirken und diese zu nutzen, um dauerhaft das Fettgewebe (Medadhatu) auf das individuelle Ideal zu reduzieren. Das bedeutet, ein physiologisch ausgewogenes Verhältnis zu erreichen zwischen:
- Körperlicher Betätigung (Sarvangasana) + mentaler Einstellung (Manas)
- Art der Nahrung (Ahara) + Essverhalten (Vihara)
- Sorgt für optimale Verdauungstätigkeit und Gewebestoffwechsel (Agnis)
Auf diese Weise reduzieren Sie nicht nur kurzfristig, sondern dauerhaft Ihr Gewicht. Eine Optimierung des Agnis sichert ein ideales Verhältnis zwischen Gewebe-Aufbau und -Abbau, eben auch des Fettgewebes – also eine Gewichtsreduzierung durch eine gesteigerte Fettverbrennung bis zu einem physiologisch gesunden Fettanteil im Körper.
Eine mögliche Heimkur
- Beginnen Sie den Tag (ca. 6 Uhr) nach der Körperpflege mit einer kleinen Meditation, in der Sie sich vorstellen, wie Sie aussehen.
Nicht: so werde ich nach der Kur aussehen, sondern: so sehe ich aus. - Danach trinken Sie ein Glas mindestens 10 Minuten lang gekochtes Wasser mit 1 TL Honig und 1 TL frischem Zitronensaft. Das regt den Stoffwechsel an.
- Möglichst nur ein wenig warmes, püriertes Gemüse mit Gewürzen wie Ingwer, Kardamom oder Cumin zum Frühstück essen. Trinken Sie aber ca. alle 30 Min. 2-3 Schluck von dem 10 Minuten lang gekochten Wasser bis zum Mittagessen.
- Mittags (12-13 Uhr) gibt es frische Gemüsesuppe (1-2 Teller) ohne Fett und Fleisch, aber mit etwas Reis oder ein paar Nudeln.
- Nachmittags, ab einer Stunde nach dem Essen, wie morgens gekochtes Wasser bis zum Abendessen trinken.
- Zum Abendessen (18 Uhr) gibt es wieder frisch gekochte Gemüsesuppe (nicht aufge-wärmte vom Mittagessen). Falls es nicht anders geht, sind ein paar Reiskekse nachmittags erlaubt.
- Vor dem Einschlafen gehen Sie ihren Tag noch einmal im Geiste durch: vom Zubettgehen zurück bis zum Aufstehen, ohne gedanklich an einem Punkt des Tages zu verweilen.
Ferner sollten Sie sich einmal täglich körperlich so betätigen, dass sie wenigstens eine halbe Stunde lang richtig schwitzen. Nehmen Sie keine Getränke, auch kein Mineralwasser zu sich, das Raumtemperatur hat oder kälter ist. Auf diese Weise entschlacken Sie Körper und Geist und bauen Fettgewebe ab.
Sie können diese Kur zu Hause bis zu 14 Tage durchführen. 7 Tage sollten es aber mindestens sein. Eine Wiederholung ist jederzeit möglich oder Sie legen einmal die Woche/im Monat einen Entschlackungstag ein, um das Kur-Ergebnis zu stabilisieren. Zusätzlich können ayurvedische Kräuterpräparate wie Chandraprabha eingenommen werden, die diesen Prozess unterstützen. Menschen mit Erkrankungen wie Magersucht, Stoffwechselstörungen und zehrenden Krankheiten sollten diese Kur allerdings nicht durchführen.
Viel Erfolg!
Heft 44 – Demenz
Das Ayurveda Journal beschäftigt sich in dieser Ausgabe als Titelthema mit Demenz.