Viele Menschen meinen zwar, dass sie bereits gesund leben – haben aber trotzdem nicht ihre volle Lebenskraft. Sie leiden an chronischen Beschwerden und müssen größere Anstrengungen meiden, um gesund zu bleiben.

Rein pauschale Empfehlungen zur Gesunderhaltung bringen wenig, dazu führt der moderne Mensch ein zu individuelles Leben. Es ist daher Zeit, Impulse für ein neues Gesundheitsbewusstsein zu setzen, das die Bedürfnisse der Menschen in der heutigen Zeit individuell berücksichtigt. Denn was dem Einen hilft, kann dem Anderen schaden. Ayurveda bezieht alle individuellen Aspekte eines Menschen mit ein – seine geistige und körperliche Konstitution, berufliche Auslastung und familiäre Situation.

Realistisch und alltagstauglich: die individuell angepasste Lebensführung

Gesundes Leben bedeutet nicht, sich stundenlang an den Herd zu stellen oder zeitaufwendigen Übungsfolgen aus dem Yoga nachgehen zu müssen. Es gibt noch andere einfache Möglichkeiten, gesunde Gewohnheiten mit wenig Zeitaufwand in den Alltag zu integrieren, auch bei langen Arbeitszeiten und kurzen Pausen.
Wer keine Zeit hat, mittags zu kochen, der kann vorher zubereitetes Essen mitnehmen und es auf einer Reisekochplatte oder im Wasserbad erhitzen. Man kann auch einzelne Gerichte in die Kantine mitnehmen und mit gesunden Speisen, die fast überall angeboten werden, kombinieren. Mag sein, dass die Kollegen zunächst befremdlich gucken, doch wenn es gesellschaftsfähig geworden ist, Allergien oder Diabetes zu haben, warum nicht Gesundheit.

Es ist reine Gewöhnungssache, mittags die Hauptmahlzeit einzunehmen, die nährstoffreich, gekocht und leicht verdaulich sein sollte. Schließlich benötigt der Körper für die verbleibenden Stunden des Tages noch Energie – gerade unter stressigen Arbeitsbedingungen. Tatsächlich ist wissenschaftlich belegt, dass der Nährstoffbedarf unter Stress zunimmt und Ernährung und Nahrungsergänzungsmittel entsprechend angepasst werden müssen. Wer bereits seine Ernährung umgestellt hat, weiß, wie viel Energie plötzlich frei wird – wie die gute Laune und der Tatendrang auch die schwierigsten Kollegen und Aufgaben erträglich machen.
Ähnlich ist es mit der körperlichen Bewegung. Ein oder zwei Mal pro Woche ins Fitnesscenter oder zum Yoga zu gehen, reicht irgendwann nicht mehr. Der Körper braucht täglich zu mindestens etwas Bewegung, und vor allem Gegenbewegungen zu einseitigen Haltungen.

Wer sich morgens Zeit zum Strecken nimmt und sich zwischendurch am Arbeitsplatz dehnt und beugt, hat auch nach der Arbeit noch Energie für echten Freizeitspaß. Nicht nur unser Bewegungsapparat profitiert davon, sondern auch unsere Verdauung und unser Kopf. Wenn Energie ungehindert durch den Körper fließen kann, fließen auch die Gedanken. Geistiger Energiestau führt zu Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit und Aggressionen.

Doch für anstrengende zeitintensive Übungen finden wir im stressigen Alltag meist keinen Platz. Wenn wir kurze Übungsfolgen über den Tag verteilen, erzielen wir ebenfalls ein gutes Ergebnis. Diese einfachen kleinen Programme halten Körper und Geist im Gleichgewicht – wir müssen es aber täglich durchziehen.

Gesundes und positives Denken sind Voraussetzung für Gesundheit. Leider wird negatives Denken und Angstmacherei in unserer Gesellschaft, vor allem durch die Medien, kultiviert. Schließlich erleben wir das, was wir denken. Wer sich entscheidet, positiv über sein Leben zu denken und sich nicht krank oder verrückt machen zu lassen, dem fällt es leicht, für sich so gut wie möglich zu sorgen.


Heft 25 – Yoga und Therapie

Im Ayurveda Journal Heft 25 ist der Schwerpunkt auf die heilende Wirkung des Yoga gelegt. Die wohltuende Balance von Körper und Geist, herbeigeführt durch die jahrtausendealten Asanas aus der indischen Tradition.