Ein wichtiger Aspekt der ayurvedischen Ernährungs- und Gesundheitslehre besagt: Was Du isst, sollte auch Dein Heilmittel sein. Die alten Heiligen und Rishis Indiens lehrten die Menschen, heilende Nahrungsmittel in ihr tägliches Leben einzubauen. Eine heilende Wirkung entfaltet sich besonders gut, wenn man den Geschmack genießen kann, ohne dabei an Medizin zu denken.

Wertvolle Nahrung für die Gesundheit

Rosinen werden im Ayurveda als eine höchst wertvolle Nahrung mit großem medizinischen Wert betrachtet. Aus verschiedenen Weinsorten ergeben sich die unterschiedlichen Farben und Größen der getrockneten Weinbeeren.

In der ayurvedischen Terminologie verleihen diese Rosinen dem Essen einen süßen Geschmack. Auf den Körper haben sie eine kühlende Wirkung. Da sie die Eigenschaft „schwer“ haben, sollte man sie allerdings nur in Maßen konsumieren. Bedingt durch ihre Schwere und Süße erhöhen Rosinen das Kapha Dosha. Damit das nicht im Übermaß geschieht, empfiehlt der Ayurveda, Rosinen mit Gewürzen wie Zimt und Kardamom zu kombinieren.

Beruhigende Wirkung der Weinbeeren

Rosinen beruhigen das Vata Dosha. Aus gutem Grund finden sie besonders in der Vata Zeit des Jahres in unserer Küche in unterschiedlichster Weise Verwendung. Speziell in der Weihnachtsbackstube haben sie in Verbindung mit duftenden Gewürzen ihren festen Platz. Sie verleihen uns Kraft und Stabilität in dieser windigen, wechselhaften und kalten Jahreszeit. Insbesondere das Apana Vata, ein Subdosha von Vata Dosha, das sich um Ausscheidungsprozesse und andere Unterleibsfunktionen kümmert, wird durch Rosinen gestärkt. So muss man nicht gleich zu Abführmitteln greifen, wenn eine Verstopfung vorliegt, unter der Vatakonstitutionen häufig leiden. Rosinen über Nacht in gutem Wasser eingeweicht und dann am Morgen eingenommen sowie das Trinken des Rosinenwassers über den Tag verteilt, können auf natürliche Weise Abhilfe schaffen. Aber auch das Pitta Dosha und seine Subdoshas ziehen großen Nutzen aus Rosinen.

Über Nacht eingeweicht und morgens eingenommen, unterstützen sie Sadhaka Pitta, welches die Emotionen steuert. Sie beruhigen Pachaka Pitta, das für Verdauungsfunktionen verantwortlich ist sowie Ranjaka Pitta, welches die Blutchemie ausbalanciert. Rosinen helfen auch gegen Sonnenschädigungen, indem sie Bhrajaka Pitta fördern, das den Hautstoffwechsel reguliert. Grundsätzlich sind Rosinen dabei nützlich, die ganze Bandbreite von Pitta bezogenen Problemen zu heilen, wie z.B. brennende Empfindungen beim Wasserlassen. Rosinen verstärken die Harnproduktion, spülen damit den Urin aus und kühlen das System.

Wo sich Rosinen psycho-physiologisch am besten auswirken

  • Die Lungen: Rosinen schmieren die Körperkanäle, insbesondere die Lungen. Deshalb sind sie für Menschen mit einem sensiblen Atmungssystem sehr heilend.
  • Das Gehirn: Rosinen haben einen Medhya-Effekt, das heißt, sie nähren und unterstützen das Gehirn. Man denkt unweigerlich an das berühmte Studentenfutter, in dem Rosinen ihren festen Platz haben.
  • Der Geist: Rosinen können die Stimmung heben und die Emotionen ausbalancieren, wenn sie von einem qualifizierten Ayurveda Therapeuten in bestimmter Menge und in Kombinationen empfohlen werden.
  • Die Kehle: Rosinen in Milch oder Wasser eingenommen können den Durst lindern.
  • Der Darm: Rosinen über Nacht eingeweicht und am Morgen eingenommen unterstützen die Darmaktivität (Vata Dosha).
  • Die Gebärmutter: Es ist bekannt, dass es für Frauen, die schwanger werden möchten, von Nutzen ist, Rosinen in ihre Diät aufzunehmen.

Vielleicht können diese Informationen dazu beitragen, Rosinen mit einer anderen Wertschätzung zu genießen.


Heft 12 – Heilung chronischer Krankheiten

Chronischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegenwirken. Im Ayurveda Journal 12 erfahren Sie, wie durch eine angepaßte Ernährung, einer inneren Reinigung und einem aktiven Stoffwechsel den chronischen Beschwerden der Garaus gemacht wird.