Die Haut ist der Spiegel der Seele, dieser Satz ist allgemein bekannt. Aus ayurvedischer Sicht wollen wir dieser These nicht widersprechen, aber als noch zutreffender würden wir sagen: Die Haut ist der Spiegel deines Speiseplans. Denn mit dem was wir Essen und wie wir es zubereiten, nehmen wir unmittelbar Einfluss auf die Beschaffenheit und Neubildung der Haut. Und die Eigenschaften und Anomalien unseres Hautbildes wie Trockenheit, Hypersensibilität oder Unreinheiten stehen in direkter Korrespondenz zu den entsprechenden Problemen auf anderen Körper- oder Psychoebenen unserer individuellen Konstitution.
Essen für die Schönheit
Wollen wir unsere Haut gut ernähren, so benötigen wir vor allem frische, energiereiche und gut verdauliche Nahrung. Je mehr Vitalstoffe wir unserem Organismus zuführen, umso besser kann der Zellstoffwechsel arbeiten. Vor allem der Genuss von bitteren Gemüsen und Kräutern wie beispielsweise Spinat, Artischocken, Petersilie oder Koriander, wird unmittelbar in einem schönen, strahlendem Hautbild belohnt. Etwas komplizierter hingegen ist es mit Vitamin Chaltigen Früchten. Diese sind zwar sehr wertvoll für den verjüngenden Erneuerungsprozess der Haut, doch gilt der Säuregehalt von Zitrusfrüchten, Tomaten oder Sanddorn auch als Hauptverursacher von Hautreizungen und -Unreinheiten.
Als berühmte Ausnahmen zur hautverträglichen Vitamin C-Aufnahme nennt der Ayurveda den Granatapfel und die Amla-Frucht. Diese hochpotenten Vitaminträger verfügen trotz saurem Geschmack über eine sehr basische, ausgleichende und heilende Wirkung.
Die absolute „Wunderwurzel“ für die Haut ist Kurkuma, die Gelbwurz. Das bekannte Gewürz aus der asiatischen Küche zählt durch seine antiseptischen, entzündungshemmenden und blutreinigenden Eigenschaften zu den besten Haut-Therapeutika. Bereits ein halber Teelöffel täglich wirkt Hauterkrankungen, Unreinheiten und dem natürlichen Alterungsprozess auf positive Weise entgegen. Die ayurvedische Diätetik empfiehlt zur Verjüngung und Regeneration der Haut alle natürlich süßen, nährenden und kühlenden Nahrungsmittel wie:
- Mandeln, Pistazien und Safran zur Hauterneuerung
- Kurkuma und Koriander zur Heilbehandlung von Unreinheiten und Hautbeschwerden
- Aloe Vera für einen guten Feuchtigkeitsgehalt und neue Spannkraft
Jede Haut is(s)t anders
So wie jeder Mensch über einen einzigartigen Daumenabdruck verfügt, so wohnt uns auch ein sehr individuell arbeitender Stoffwechsel inne. Entsprechend unserer persönlichen Konstitution und Lebensweise können wir Nahrungsmittel unterschiedlich gut oder schlecht verwerten. Dies prägt auch die ayurvedischen Ernährungsempfehlungen, welche direkt auf die konstitutionstypischen Hauteigenschaften und Problematiken abgestimmt werden können. Die Vata-Haut zeichnet sich durch ihr feines Hautrelief, aber auch Neigung zu Trockenheit, Schuppenbildung und frühzeitige Faltenbildung aus.
Milien (Grieskörner), dunkle Augenringe und brüchige Fingernägel sind weitere „Makel“, die durch einen VataÜberschuss erzeugt werden. Hier helfen warme, feuchte und leicht ölig zubereitete Mahlzeiten mit viel Wurzelgemüse und leichten Getreide (wie Reis oder Cous-Cous). Je trockener die Haut ist, umso mehr sollten wir auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten. Doch statt den ganzen Tag über nur warmes Wasser zu trinken – wie normalerweise im Ayurveda empfohlen – ist es für den aufbauenden Hautstoffwechsel weitaus besser, wenn die Flüssigkeit in Form von Brühe, Tee oder verdünntem Saft zugeführt wird. Auf diese Weise kann sie vom Gewebsstoffwechsel (dhatvagni) besser resorbiert und für die Hautneubildung verwertet werden. Besonders für die alternde oder die entzündliche Haut ist eine abgekochte Gemüsebrühe mit etwas Ghee und Gewürzen ein wertvolles Tonikum.
Die meisten Hautprobleme haben wir dann, wenn das Pitta zu hoch ist. Schon von Natur aus verfügen Pitta-Typen über eine sehr sensible, sonnenempfindliche und leicht gerötete Haut, die zu Hauterkrankungen, Unreinheiten und Entzündlichkeiten neigt. Alle Pitta-erhöhenden Ernährungsgewohnheiten, wie der Genuss von sauren und scharfen Speisen, zu viel Alkohol, Kaffee, Salz und tierischen Eiweißen, sind Gift für die Haut und führen unweigerlich zu den beschriebenen Hautbeschwerden. Je nachdem, wie unmittelbar unsere Haut auf die erhitzenden und säuernden Nahrungsmittel reagiert, müssen diese radikal vom Speiseplan gestrichten werden, um einer erfolgreichen dermatologischen Behandlung den Weg zu ebnen.
Verjüngende Gemüsebrühe für die Vata-Haut
Zubereitung:
Zutaten:
¼ TL Steinsalz • 1 MS Safran • 1 cm dicke Scheibe frischen Ingwer • ¼ TL Koriandersamen • ½ TL Kurkuma • 2 TL Ghee • 1 EL Basmatireis • 1/4 Fenchelknolle • 1 Zwiebel • 1 Liter Wasser
- Die Gemüse schälen und in grobe Stücke schneiden.
- Das Ghee in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln und Knoblauchzehe darin andünsten. Koriandersamen und Kurkuma zufügen.
- Das Gemüse, den Basmatireis, die Ingwerscheibe und das Salz zufügen, kurz unterrühen und mit Wasser aufgießen.
- Die Brühe zum Kochen bringen und 30 Minuten im geschlossenen Topf bei mittlerer Hitze köcheln lassen.
- Den Safran zufügen und 5 Minuten ziehen lassen.
- Die Brühe durch ein Sieb abgießen und über den Tag verteilt lauwarm zwischen den Mahlzeiten trinken.
Zu bevorzugen sind alle kühlenden, süßen und bitteren Nahrungsmittel und Gewürze wie: Melone, Gurke, Kartoffeln, Spinat, Artischocken, Spargel, Fenchel, Kürbis, Koriander, Basilikum, Petersilie und Kurkuma.
Zu vermeiden sind alle sauren und erhitzenden Nahrungsmittel und Gewürze wie Tomaten, Zitrusfrüchte, saure Beeren, Essig, Kaffee, Alkohol, Chili, Pfeffer, Hing, Senfsamen und Zimt
Joghurt, Kefir, Quark und Käse sollten ebenfalls gemieden werden und keinesfalls zusammen mit sauren Früchten oder Tomaten gegessen werden
Tasse frische Bio-Milch mit ½ TL Kurkuma nährt den Hautstoffwechel (falls verträglich)