Der Ayurveda-Journal Faktencheck

Etwa 20 Millionen Deutsche joggen gelegentlich bis regelmäßig, jeder zehnte Manager läuft Marathon. Gute Gründe für den Volkssport Laufen gibt es viele: man reduziert Übergewicht, beugt Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes vor, stärkt das Immunsystem, fördert kognitive Fähigkeiten, reguliert Spannungen und fühlt sich einfach vital.

Erstaunlicherweise gibt es sogar einen Zusammenhang zwischen Trainingsfleiß und Gehalt, wie das Allensbach-Institut für Demoskopie ermittelte. Demnach liegt das Durchschnittseinkommen begeisterter Läufer deutlich höher als das der Gesamtbevölkerung. Es bleibt dabei offen: Macht Laufen erfolgreich? Regt Erfolg zum Laufen an? Oder gehen Erfolgsorientiertheit und Laufbegeisterung oft parallel?

Wie lässt sich Laufsport aus ayurvedischer Sicht beurteilen und für wen ist welche Form geeignet?

Fakt ist

Laufen erhöht das Luftelement von Vata

Je schneller Sie laufen und je weniger gleichförmig (etwa mit wechselnder Geschwindigkeit in unebenem Gelände), desto stärker tritt die Steigerung von Vata in den Vordergrund. Auch der Untergrund spielt eine Rolle: je härter der Boden, desto stärker die Erschütterung und desto intensiver die Vata-Verstärkung.

Laufen erhöht das Feuerelement von Pitta

Bewegung erzeugt Wärme. Je intensiver die Belastung ist, z. B. bei Steigung, hoher Geschwindigkeit oder gegen Widerstand, desto mehr Hitze entsteht. Pitta erhöht sich auch, wenn man mehr wettbewerbsorientiert als zur Entspannung läuft.

Laufen vermindert das Erdelement von Kapha

Dadurch lassen sich lästige Pfunde reduzieren, der Stoffwechsel ankurbeln, Müdig- keit und Trägheit überwinden. Je länger, intensiver und wechselhafter die Belastung, desto stärker wird überschüssiges Kapha reduziert.
Menschen mit Vata- und Pitta-Konstitution bewegen sich von Natur aus gern, während Menschen mit Kapha-Konstitution es lieber gemütlich angehen lassen. Ayurveda empfiehlt, einerseits solche Bedürfnisse des Individuums zu achten und wichtig zu nehmen, andererseits aber auch Mängel oder Überschüsse durch Anwendung entgegengesetzter Maßnahmen zu balancieren, auch wenn dies nicht dem unmittelbaren Bedürfnis entspricht.

Fazit

Laufen ist gesund, wenn man die Belastung konstitutionsgerecht gestaltet

  • Menschen mit Vata-Konstitution können regelmäßig kürzere Strecken von 3-5km auf möglichst weichen Böden mit optimal gepolstertem Schuhwerk absolvieren.
  • Menschen mit Pitta-Konstitution sollten vormittags mittlere Strecken von 5-8km zurücklegen und das Laufen an heißen Tagen vermeiden.
  • Menschen mit Kapha-Konstitution dürfen früh morgens die Laufschuhe schnüren und den Sonnenaufgang möglichst ausgedehnt aktiv erleben.

Beginnen Sie langsam und steigern Sie dann Dauer und Intensität schrittweise. Ein guter Einstieg für Untrainierte und Übergewichtige ist das „Walking“.
Laufen Sie frühestens 3 Stunden nach einer Mahlzeit und achten Sie auf eine gleichmäßige, fließende Atmung. Ein Pulsmessgerät zeigt Ihnen die aktuelle Herzfrequenz an – diese sollte nicht unter 100 und nicht über 140 Schlägen pro Minute liegen. Sie können auch zwischendurch immer mal per Uhr den Puls messen. Mit der Zeit bekommen Sie auch ohne Gerät ein Gefühl für den rechten Puls und die rechte Geschwindigkeit.

Wenn Sie unter gesundheitlichen Beschwerden leiden, stellen Sie Ihr individuelles Lauftraining mit Hilfe eines erfahrenen Therapeuten zusammen.
Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft – los geht’s!


Heft 49 – Detox auf ayurvedisch

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