In wenigen Wochen beginnt der Herbst, die Kraft der Sonne lässt langsam nach, die Nächte werden kühler – es wird Zeit Körper und Geist auf den Jahreszeitenwechsel einzustimmen. Vom Höhepunkt der Sommerhitze gehen wir langsam zum kühleren Wetter über. Diese Zeit wird im Ayurveda als Ritu Sandhi bezeichnet. Der Übergang bedeutet nicht nur einen Wechsel in der Natur, sondern auch einen Umschwung im Körper. Genauso wie das Wetter schwankt, können auch unsere Verdauung und Doshas jetzt leicht aus der Balance kommen.

Dosha-Balance im Spätsommer

Gege Sommerende hat sich durch die Hitze des Sommers bei vielen von uns Pitta angesammelt, was körperlich zu leichten Entzündungen, Verdauungsstörungen, Hautunreinheiten und mental zu Gereiztheit führen kann. Auch Vata kann erhöht sein, wenn es in Ihrer Umgebung sehr trocken war und sie viele kühlende Speisen über den Sommer gegessen haben. Trockene Haut, Infektanfälligkeit und Blähungen können Anzeichen dafür sein.

Essen Sie jetzt leichtere, wärmere Speisen, die befeuchten, erden und aufbauen. Hier erhalten Sie alle Tips für Ihr Ayurveda-Frühstück im Spätommer.

Kraft tanken im Spätsommer

  1. Leicht verdaulich

Agni ist jetzt eher schwach. Setzen Sie deswegen auf leichte Getreidesorten, Spätsommer-Früchte, ein paar Nüsse und Saaten – das sind gute Zutaten für Ihr Frühstück. Sie sehnen Sich nach Frische, aber rohe Speisen bereiten Ihnen Verdauungsprobleme? Dann darf das Frühstück auch im Spätsommer gerne lauwarm oder warm sein. Aber auch warmes Porridge, Pancakes und andere Getreidespeisen sind hervorragend geeignet.

Man sieht zwei Hände die einen Apfel entkernen. Im Hintergrund liegen einige Äpfel die noch entkernt werden müssen und eine Schüssel mit den bereits ausgeschnittenen Gehäusen der Äpfel.

2. Befeuchtend

Vermeiden Sie alles, was jetzt übermäßig erhitzt und austrocknet und setzen Sie auf befeuchtende Zutaten.

Saftige Früchte wie gedünstete Äpfel, Pflaumen, Feigen, Zwetschgen, Mirabellen, Kirschen und Brombeeren, leichte Getreide wie Reisflocken, Mandelmehl oder Haferflocken, in Kombination mit gesunden Fetten (z.B. Ghee, Kokosöl, Kokosjoghurt, Mandeln) oder auch mal ein Schuss Rosenwasser sorgen für Feuchtigkeit und Frische.

3. Konstitutionsgerecht

Essen Sie das, was Sie gut verdauen und vertragen – ein Grundsatz, der im Ayurveda immer und für jeden gilt.

Gut für Vata: Nährende Getreide wie Mandel, Hafer und Reis sind wunderbar geeignet. Süße Früchte, die leicht verdaulich sind (gedünstete oder gekochte Birnen und Äpfel, Bananen, Heidelbeeren, Erdbeeren, Papaya, Ananas, Mango, Pfirsiche, Orangen, Pflaumen). Wenn Vata erhöht und die Verdauung beeinträchtigt ist, ist es am besten, die Früchte leicht zu kochen oder zu dünsten. Vata darf gerne auch zu natürlichen Süßungsmitteln (z.B. Datteln, Dattelsüße), oder Nussbutter greifen. Leicht anregende Gewürze wie Zimt können helfen, Vata zu besänftigen.

Ein perfektes Vata-Frühstück im Spätsommer ist Reispudding mit Kompott, Getreidebrei, ofengebackenes Porridge, Fruchtkompott und auch mal selbstgebackenes Hafer-Rosinenbrot.

Gut für Pitta: Süße, saftige, milde Früchte ohne Säure (süße Birnen, süße Äpfel, frische Feigen) sind ideal. Meiden Sie Sie Tahini oder Erdnussbutter und ersetzen diese durch weiße Mandelbutter und ziehen Sie Ahornsirup oder Datteln dem Honig vor. Kokosnussöl und Ghee sind besonders gut für Pitta. Ein paar Gewürze wie Vanille, Kurkuma, Kardamom passen besonders gut.

Ein perfektes Pitta-Frühstück im Spätsommer ist Kurkuma-Porridge, Nuss-Granola, Reispudding.

Gut für Kapha: Leichte Früchte, die etwas zusammenziehend sind (Äpfel, Birnen, Beeren, Kirschen, getrocknete Feigen, Pflaumen) und leichte Getreide wie Hirse sind besonders gut für Kapha. Zum Süßen gerne Honig verwenden.

Ein perfektes Kapha-Frühstück im Spätsommer ist Fruchtkompott, heißer Tee mit Chyawanprash, warmer Hirsebrei.

4. Reif und saisonal

Zugegeben in Deutschland nicht immer ganz einfach – aber achten Sie darauf, nur vollreife Früchte zu essen. Vollreifes, aromatisches Obst schenkt uns Sattva und ist gut verdaulich. Greifen Sie bevorzugt zu saisonalen Früchten. Wählen Sie regionale Getreidesorten wenn möglich. Lassen Sie sich inspirieren von der Fülle, die der Spätsommer zu bieten hat.

5. Verträgliche Kombinationen

Vermeiden Sie rohe Früchte mit Getreide, wenn Ihre Verdauung sensibel ist und essen Sie Obst dann lieber solo. Milchprodukte und Obst sollten nie miteinander kombiniert werden, da Milch- und Fruchtsäuren sich nicht miteinander vertragen.

Wir wünschen Ihnen wunderschöne Spätsommertage!