Zimt ist nicht nur ein betörender Genuss für die Sinne, sondern gilt auch als Heilmittel

Sein Aroma und sein Duft entführen oft in Geschichten aus Tausendundeiner Nacht und in den Vorderen Orient. Zimt gehört zu den Gewürzen, die mit bestimmten Atmosphären verbunden werden. Die aus der Borke und äußeren Rinden der Zimtbaumzweige getrockneten Stangen zählen zu den ältesten, tropischen Gewürzen. Bereits 3000 v. Chr. soll Zimt in chinesischen Schriften erwähnt worden sein.

Zimt kann als Gewürz, aber auch als Aromastoff und Heilmittel eingesetzt werden. Im Ayurveda ist Zimt Teil einer Jahrtausende alten Medizin. Sein warmer, schwerer Duft erinnert an unsere Kindheit, an Weihnachten oder an den gewürzten Milchreis. Zimt wärmt und hüllt ein. Der Duft schenkt Geborgenheit. In der Küche werden sowohl Zimtstangen als auch Zimtpulver oder manchmal Zimtblüten (Kassiaknospen, die unreif kurz nach der Blüte geerntet werden) verwendet.

Sein vielseitiger Geschmack – süßlich, bitter und scharf zugleich – lädt dazu ein, das Gewürz auf sehr unterschiedliche Weise einzusetzen. In Europa verwenden wir Zimt häufig für Süßes, Gebäck, Glühwein und im Ayurveda zusätzlich gern im Frühstücksbrei. Aber auch in Fleisch-, Fisch-, Reisgerichten, Saucen und ebenfalls in Getränken wie Kaffee, Kakao, Limonaden oder indischen Gewürztees entfaltet er seine Geschmackswirkung.

Besondere Wirkungen erzielt Zimt bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, bei innerer Kälte und Anspannung – und auch als Aphrodisiakum. Zudem soll er eine regulierende Wirkung auf Blutzuckerspiegel und Blutfettwerte haben. Zimt  hat die Geschmacksrichtungen scharf, süß und zusammenziehend. Auf Grund seiner erhitzenden und scharfen Wirkung dürfen Menschen mit einer Pitta-Konstitution Zimt nur mäßig einsetzen. Auf Vata- und Kapha-Typen wirkt er ausgleichend.

Neuere Studien haben gezeigt, dass Zimt hohe antioxidative Eigenschaften (gemessen im ORAC-Wert) aufweist. Er wird in Gerichten und Gebäck zwar nur messerspitzenweise verwendet, aber durch den hohen ORAC-Wert tut auch schon eine geringe Menge an Zimt gut.

Beim Kauf von Zimt sollte man darauf achten, dass es sich um den sogenannten Ceylon-Zimt handelt. Dieser ist in der Regel zwar teurer aber auch deutlich hochwertiger. Er enthält im Gegensatz zum billigeren Cassia-Zimt nur noch Spuren des in hohen Dosen als gesundheitsschädlich geltenden Cumarins.