Kann ein ayurvedisches Präparat helfen, die Nebenwirkungen einer Chemotherapie zu lindern? Eine aktuelle klinische Studie mit 168 Brustkrebspatientinnen liefert erste Hinweise – ohne dabei pauschale Heilsversprechen zu machen.
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Moderne Chemotherapien verbessern die Überlebensraten deutlich, gehen aber häufig mit belastenden Nebenwirkungen einher: Appetitlosigkeit, Übelkeit, Durchfall oder Schleimhautentzündungen beeinträchtigen oft die Lebensqualität während der Behandlung.
In einer aktuellen, randomisierten Studie wurde untersucht, ob ein klassisches ayurvedisches Rasayana – Maharishi Amrit Kalash (MAK®) – als begleitende Maßnahme zur Chemotherapie das körperliche Wohlbefinden der Patientinnen verbessern kann. An der Studie nahmen 168 Frauen mit invasivem Brustkrebs (T2–T4) im Alter von 18 bis 70 Jahren teil. Alle erhielten eine neoadjuvante Chemotherapie – also eine Behandlung vor einer Operation. Eine Hälfte der Patientinnen bekam zusätzlich MAK, die andere Hälfte nicht.
Die Ergebnisse zeigen: Die Rate der vollständigen pathologischen Tumorremission – also das vollständige Verschwinden des Tumors im Gewebe – war in der MAK-Gruppe mit 36,4 % etwas höher als in der Kontrollgruppe (29,5 %). Dieser Unterschied war statistisch jedoch nicht signifikant.
Deutlichere Effekte zeigten sich hingegen bei der Verträglichkeit der Therapie: In der Gruppe mit MAK wurden signifikant weniger Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen, Stomatitis (Mundschleimhautentzündungen) und Durchfall dokumentiert. Zudem verbesserten sich der Appetit und der sogenannte Karnofsky-Score, der die Leistungsfähigkeit misst. Die Studienautor:innen schließen daraus, dass MAK das Potenzial hat, die Lebensqualität während der Chemotherapie zu unterstützen.
Wichtig: MAK wurde nicht anstelle der schulmedizinischen Therapie eingesetzt, sondern ausdrücklich begleitend. Es handelt sich nicht um eine Krebstherapie im klassischen Sinne, sondern um eine mögliche supportive Maßnahme, die jedoch weiterer, größer angelegter Studien bedarf. Die Forschenden empfehlen eine multizentrische Anschlussuntersuchung, um die Aussagekraft zu erhöhen.
Fazit:
Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass bestimmte ayurvedische Präparate unter ärztlicher Aufsicht eine sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Krebstherapie darstellen könnten – insbesondere, wenn es um das Management belastender Nebenwirkungen geht. Gleichzeitig zeigen sie: Ayurveda ist kein Ersatz für onkologische Standards, sondern kann – wenn gut geprüft – eine unterstützende Rolle spielen.