Der Winter ist eine Herausforderung für den Körper und den Geist. So braucht das Immunsystem Unterstützung, die Seele einen Ausgleich für das mangelnde Sonnenlicht an den immer dunkleren Tagen. Wir reagieren jedoch sehr unterschiedlich auf das Wetter und die Jahreszeiten. Je nach Dosha-Konstitution haben wir besondere Vorlieben und Abneigungen den klimatischen Verhältnissen gegenüber.

Winterzeit ist Vata-Zeit

Aus der Sicht des Ayurveda gibt es zwei Winterphasen, die jeweils von etwas unterschiedlichen Qualitäten geprägt sind. Speziell das Vata wird im Winter mobilisiert und zeigt sich in vielerlei Facetten: Durch Kälte, Wind und Lichtmangel wird das Immunsystem geschwächt.

Auf der psychischen Ebene führt die winterliche Vata-Sensibilität zu einem vermehrten Wunsch nach den typischen Kapha-Werten wie Ruhe, Geborgenheit, Genuss, Gemeinschaft und Zufriedenheit.

Der frühe und der späte Winter

Der frühe Winter (Hemanta Ritu) beginnt im Oktober und endet kurz vor Weihnachten. Während dieser Zeit ist unser Stoffwechsel (Agni) sehr stark, denn er wird durch den Kontakt mit kaltem Wind in Gang gehalten. Selbst ein sonst eher schwaches Verdauungssystem ist nun in der Lage, schwere Nahrung zu verdauen. Daher ist es nun besonders wichtig auf gute Qualität der Nahrung zu achten.

Im späten Winter (Shishima Ritu) ist der Abbau von Körpergewebe gestoppt. Ab der letzten Dezemberwoche baut der Körper Kapha auf, um sich vor Kälte und Auszehrung zu schützen und das Immunsystem zu stärken. Um die negativen Einflüsse der kalten und rauen Jahreszeit auf das Vata-Dosha zu stoppen, helfen regelmäßige Ölmassagen, warme Kleidung und der Verzicht auf kalte Nahrung und Getränke. Dagegen ist der Genuss von ein oder zwei Gläsern Rotwein in dieser Jahresperiode durchaus erlaubt.

Gesund mit dem Ayurveda durch die kalte Jahreszeit

Von November bis Februar sollte auf alle kalten und ungekochten Speisen sowie sehr trockene und leichte Nahrungsmittel verzichtet werden. Hierzu zählen Hirse, Gerste, Blattsalate und Rohkost. Hülsenfrüchte, Kohlgemüse und Kartoffeln sind ebenfalls leicht, haben aber einen nährenden Effekt. Sie sollten im Winter bevorzugt werden – mit genügend Ghee, Salz und etwas Zitronensaft zubereitet. Ebenso helfen Vata-reduzierende und Agni-stärkende Gewürze wie Hing, Kreuzkümmel, Lorbeer, gekochter Knoblauch und schwarzer Pfeffer bei der Verwertung schwerer Speisen.

Sehr gut verträglich und gesundheitsfördernd sind alle nährenden (guru) und erwärmenden (ushna) Nahrungsmittel wie Nüsse, Trockenfrüchte, Milch, Sahne, Reis, Weizen, Rote Bete, Karotten und Sesamöl. Auch Geflügel, Eier, helles Fleisch und etwas Wein wird im Winter für diätetische Zwecke zur Substanz- und Immunstärkung empfohlen.

Wintermenü – Rezepte

Rote Bete Carpaccio mit Polenta-Plätzchen

Zutaten:

2 Rote Bete • 1 Granatapfel • 1 TL Ghee • 1 große rote Zwiebel • 2 Nelken • 1 Sternanis • 3 EL Apfelessig • ¼ TL Ingwerpulver • 1 TL brauner Zucker • 2 EL Rosinen oder Cranberrys • 1 EL Ahornsirup • 1 EL Olivenöl • Salz • ½ TL schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Rote Bete als Ganzes in einem Topf mit Wasser geben und für 20 Minuten weich kochen. Abkühlen lassen, schälen und in dünne Scheiben schneiden. Den Granatapfel halbieren. Aus einer Hälfte die Kerne herauslösen und die andere Hälfte mit einer Zitruspresse entsaften. Die Zwiebel schälen und in Ringe schneiden. Das Ghee in einem Topf erhitzen, die Zwiebel darin anschwitzen. Nelke und Sternanis zufügen. Nun mit dem Apfelessig ablöschen. Unter rühren auch die Rosinen (oder Cranberrys), Granapfelsaft, Ingwer und den Zucker zufügen und etwas einköcheln lassen. Den Zwiebelsud vom Herd nehmen und Ahornsirup, Olivenöl und Salz untermischen. Die Rote Bete dekorativ als Carpaccio auf einem Teller (oder mehreren Vorspeisentellern) anrichten. Die Zwiebeln und die Sauce darüber geben und für mindestens 30 Minuten durchziehen lassen. Vor dem Serviere mit Granatapfelkerne dekorieren und etwas schwarzen Pfeffer frisch darüber mahlen.

Polenta-Plätzchen

Zutaten:

200 g Polenta • 1 Süßkartoffel • 1 Kohlrabi • 2 Fleischtomaten • 1 Scheibe frischen Ingwer • Saft einer ½ Zitrone • ¼ TL Kreuzkümmel • Bund frische Blattpetersilie • frischer Rosmarin • Salz • 500 ml Wasser • 2 EL Olivenöl • schwarzer Pfeffer

Zubereitung:

Die Polenta in einen Topf geben und bei starker Hitze unter rühren kurz anrösten. 500 ml Wasser aufgießen und unter ständigem rühren zum kochen bringen. Für 20 Minuten bei kleiner Hitze weiter köcheln lassen, ab und zu umrühren. Anschließend die fertig gekochte Polenta auf ein mit Olivenöl bestrichenes Backblech geben und glatt streichen. Süßkartoffel und Kohlrabi schälen und in Stücke schneiden. Mit Salz und Ingwerscheibe in ca. 200 ml Wasser weich kochen, bis das Wasser verkocht ist. Das Gemüse mit dem Mixer fein pürieren. Kohlrabiblätter und frische Blattpetersilie fein hacken und mit Zitronensaft und Kreuzkümmel unter das Gemüsepüree mischen. Die Tomaten in 0,5 cm breite Scheiben schneiden. Ein weiteres Backblech mit Olivenöl bestreichen. Die erkaltete Polenta mit einem ,Glas zu „Mini-Pizzas“ ausstechen. Die ausgestochenen Polenta-Plätzchen auf das Blech legen. Mit Gemüsepüree bestreichen und jeweils eine Tomatenschreibe darauf geben. Einen kleinen Rosmarinzweig und grob gemahlenen Pfeffer auf die mit Gemüsepüree und Tomate belegten Polentaküchlein geben. Im vorgeheizten Backofen bei 180° Grad 20 Minuten backen.


Heft 36 – Krebsprävention

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