Normalerweise ist der ayurvedische Arzt (Vaidya) nicht gleichzeitig ein vedischer Astrologe (Jyotishi). Zwar dauert das Erstellen eines vedischen Horoskopes heute nur noch wenige Minuten, das gründliche Lesen jedoch unverändert eine Stunde, ohne weiteres auch zwei und je nach Fragestellung auch drei Stunden. Prinzipiell kann die vedische Astrologie überall in der Medizin angewandt werden – zur Diagnose von Krankheiten, zum Errechnen eines günstigen Operationstermines und vor allem zur Vorbeugung.

Man kann schon beim Neugeborenen abschätzen, zu welchen Schwächen es neigt und dann der Mutter die Mittel der ayurvedischen Medizin zur Vorbeugung an die Hand geben. Dabei kann es sich um die Tagesroutine handeln, um die Ernährung, die Art der sportlichen Aktivität und natürlich auch um vorbeugende ayurvedische Medikamente.

Das Horoskop eines indischen Königs

Es stehen aber auch zwei spezifische vedisch-astrologische Therapiemaßnahmen zur Verfügung:

  1. Die Therapie mittels Edelsteinen, die nach dem Horoskop bestimmt werden. Die Edelsteine müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen und Körperkontakt haben.
  2. Die sogenannten Yagyas, die vedischen Rituale, beziehen sich in der Regel auf einen Himmelskörper, also z. B. auf die Sonne oder den Saturn. Sie sind geeignet, bestimmte Spannungen im Seelenhaushalt zu glätten und auf diese Weise krankmachende Faktoren zu mindern. Aus dem Horoskop werden sowohl die betreffenden Himmelskörper abgelesen als auch ein günstiger Zeitpunkt für die Durchführung. Der wichtigste Zweck der vedischen Astrologie war und ist es, „die Gefahr zu vermeiden, die noch nicht gekommen ist“.

Heft 09 – Panchakarma

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